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Aus für das Tierheim Zwickau


Das Tierheim Zwickau - Vielauer Wald hat den Fundtiervertrag mit der Stadt Zwickau nun entgültig an das Tierheim Chemnitz-Röhrsdorf verloren. Damit steht das modernste Tierheim in Sachsen vor dem Aus.

Mit Beschluß des Finanzausschusses der Stadt Zwickau vom 05.03.2019 ist es nach monatelangem Ringen und Kampf nun endgültig besiegelt, daß der Fund- und Verwahrtiervertrag der Stadt Zwickau endgültig an das Tierheim in Chemnitz-Röhrsdorf geht. Da Zwickau der mit Abstand größte Auftraggeber und damit Nutzer des Tierheims war und die gesamte Tierheimanlage in den letzten Jahren auf die Bedürfnisse der Stadt Zwickau abgestimmt wurden, bedeutet dies – auch wenn abschließend noch nicht darüber entschieden wurde – vermutlich das Aus für das Tierheim Vielauer Wald, da mit den verbleibenden Vertragspartnern die Fixkosten des Tierheims nicht mehr zu decken sind. Der Verein muss sich mit der Möglichkeit auseinandersetzen, das Tierheim zum Jahresende 2019 zu schließen.

Wie absurd es ist, eine Anlage, in der in den letzten Jahren ca. 250.000 Euro Fördermittel und rund 500.000 Euro aus Erbschaften und Spenden zum Wohl der Tiere investiert wurden, schließen zu müssen, bleibt dahingestellt. Für die ganze Region wird für den Tierschutz ein Vakuum entstehen, das die verbleibenden Tierheime in Crimmitschau und Langenberg nicht abdecken können.

Tierhalter aus Zwickau werden nun gezwungen sein, ihre verloren gegangenen Haustiere in Chemnitz-Röhrsdorf abzuholen, eine 3/4-Stunde Autofahrt entfernt. Ebenso werden verletzte Tiere aus Zwickau den deutlich weiteren Weg machen müssen, bevor sie ärztlich versorgt werden können. Wer nun Abgabetiere von Privathaltern aus Zwickau aufnimmt, ist fraglich. Bereits jetzt bekommen die umliegenden Tierheime bis nach Chemnitz (Tierheim Pfarrhübel) die Sorgen der Bürger zu spüren.

Das Tierheim Vielauer Wald ist einer der wenigen Ausbildungsbetriebe in Sachsen, das Tierpfleger Fachrichtung Tierheim ausbildet. Für 2 Azubis im ersten Lehrjahr bedeutet die Schließung das Ende ihrer Ausbildung, wenn sie nicht von einem anderen Tierheim weiter ausgebildet werden können.

Die bevorstehende Schließung zeigt in aller Deutlichkeit, wie realitätsfern die Vergabe von Fundtierverträgen mittlerweile geführt wird. Nicht die räumliche Nähe, nicht die Qualität des Tierheims, nicht die jahrelange gute Zusammenarbeit ist entscheidend, sondern ausschließlich das billigste Angebot.